Sport im Check

Die TOP-10-Sportarten in Österreich

 

Sie möchten in Bewegung kommen, haben aber noch nicht den passenden Sport gefunden? MEINE GESUNDHEIT nimmt die beliebtesten Bewegungsarten unter die Lupe: Für wen sind sie geeignet? Worauf müssen Sie bei der Ausübung achten? Und welche Vorteile bringen sie?

 

UNSERE EXPERTIN

Dr. Silke Kranz-Breitschopf

Allgemein- und Sportmedizinerin, Bad Zell (Oberösterreich)

 

Ich bin überzeugt, dass es für jede und jeden die passende Bewegung gibt, die nicht nur die Gesundheit unterstützt, sondern auch Freude macht“, sagt Dr. Silke Kranz-Breitschopf, Allgemeinärztin mit Schwerpunkt Sportmedizin aus Bad Zell (OÖ). Die Freude an der Bewegung nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, denn was Spaß macht, tut man auch gerne. „Ich rate dazu, vieles auszuprobieren, um das zu finden, was zu einem passt. Dabei spielen auch das persönliche Wohlbefinden, das Alter sowie Vorverletzungen oder -erkrankungen eine Rolle“, so die Medizinerin. Denn Bewegung unterstützt nicht nur dabei, die Gesundheit zu erhalten, sondern wirkt auch therapeutisch – etwa bei Gelenksverletzungen, Rückenproblemen, chronischen Erkrankungen oder nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. „Klären Sie am besten mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt ab, was Ihnen in diesem Fall guttun könnte“, sagt Kranz-Breitschopf. Zudem helfe ein Leistungstest dabei, den eigenen Pulsbereich kennenzulernen und eine passende Bewegung für sich zu finden.

Als Entscheidungshilfe hat die Sportmedizinerin für meine GESUNDHEIT die laut neuesten Studien beliebtesten Sportarten der Österreicherinnen und Österreicher darauf geprüft, welche Vorteile sie bringen, worauf man achten sollte und welche Auswirkungen sie auf Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit haben.

Laut Studien ist Radfahren die derzeit am meisten betriebene Sportart. Mit ein Grund: E-Bikes sind für viele Menschen ein guter und leichter Einstieg in die bewegte Welt der Radfahrerinnen und Radfahrer. 

 

kein Effekt: ●●●●● geringer Effekt: ●●●● wird mittrainiert: ●●●●● guter Effekt: ●●●●● starker Effekt: ●●●● sehr starker Effekt: ●●●●●

 

1. Radfahren

Das bringt’s: Guter Ausdauersport für das Herz-Kreislauf-System, der auch bei Knieverletzungen hilft: Die Gelenke werden bewegt, aber nicht stark belastet. Dadurch wird vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert, die das Knorpelgewebe ernährt.

Bitte beachten! Achtung bei Bandscheibenproblemen – besonders im Bereich der Lenden- und Halswirbelsäule.
„Achten Sie auf ein gut eingestelltes Rad, eine korrekte Sitzposition und vermeiden Sie große Belastungen.“

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●

 

2. Schwimmen

Das bringt’s: „Schwimmen ist ein toller Ausdauersport, wenn man die Schwimmart korrekt ausführt“, so die Expertin. Da das Gewicht vom Wasser getragen wird, belastet die Wassersportart die Gelenke nicht.

Bitte beachten! „Viele schwimmen nicht richtig“, so die Ärztin. „So belastet man etwa beim Brustschwimmen durch eine falsche Haltung die Halswirbelsäule.“ Ihr Tipp: „Gönnen Sie sich auch im Erwachsenenalter einen Schwimmkurs.“

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●●

Kraft: ●●●●

Beweglichkeit: ●●●●

 

3. Wandern

Das bringt’s: Beim Wandern wird die Ausdauer trainiert, die gesamte Muskulatur beansprucht und das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht. „Zudem tut Wandern der Psyche gut“, so Kranz-Breitschopf.

Bitte beachten! „Passen Sie bei Abnützungen der Hüft- und Kniegelenke auf“, rät die Ärztin. Besonders das Bergabgehen belastet diese Gelenke. Ihr Tipp: „Oft kann ein Lift oder eine Gondel für den Retourweg genutzt werden.“

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

4. Laufen

Das bringt’s: Wer regelmäßig läuft, stärkt Ausdauer und Koordination und sorgt für eine Ausschüttung von Endorphinen. „Diese Botenstoffe machen glücklich“, beschreibt die Ärztin die positiven Auswirkungen auf die Psyche.

Bitte beachten! Während des Laufens kommt es zu Erschütterungen beim Aufprall. Deshalb bei Knie-, Hüft- oder Bandscheibenproblemen aufpassen und auf dämpfende Laufschuhe achten. Bei Übergewicht mit Nordic Walking starten.

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

5. Fitnessstudio

Das bringt’s: „Krafttraining dient als Basis für eine gute Haltemuskulatur, wirkt dem Muskelabbau entgegen und hilft beim Abnehmen“, so die Expertin. Natürlich wird in einem Fitnessstudio auch Ausdauertraining angeboten.

Bitte beachten! Wer die Übungen nicht korrekt ausführt, riskiert Verletzungen. „Lassen Sie sich von einer Trainerin, einem Trainer beraten“, so Kranz-Breitschopf. Die Übungen mit der Zeit verändern und steigern.

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

6. Nordic Walking

Das bringt’s: „Dieser Sport unterstützt durch den Einsatz der Stöcke auch die Schulter- und Rückenmuskulatur und fördert die Knochenfestigkeit“, so Kranz-Breitschopf. Auch bei bestehender Osteoporose gut geeignet!

Bitte beachten! „Nordic Walking ist für alle geeignet. Achten Sie nur auf stabiles Schuhwerk“, so die Ärztin. Bei korrektem Stockeinsatz – und wenn Sie durch das Tempo ins Schwitzen kommen – wirkt die Sportart effizienter.

Ausdauer: ●●●●

Koordination: ●●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

7. Skifahren

Das bringt’s: „Skifahren macht Spaß und tut auch der Psyche gut“, so die Expertin. „Die Fahrtphasen sind jedoch oft kurz, und es gibt viele Stehzeiten. Mit Skitouren oder Langlaufen kann man seine Ausdauer besser trainieren.“

Bitte beachten! Vorsicht bei Hüft- und Knieverletzungen, Bandscheibenproblemen, Gelenksabnützungen und Prothesen! „Um das Sturzrisiko zu minimieren, sind Krafttraining und Muskelaufbau eine gute Basis.“

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●●

Kraft: ●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

8. Yoga / Pilates

Das bringt’s: „Beide Sportarten verbessern die Koordination und Beweglichkeit um ein Vielfaches und beanspruchen alle Muskelpartien. Zudem sind sie ein hervorragendes Entspannungsprogramm“, so die Ärztin.

Bitte beachten! „Achten Sie auf die korrekte Ausführung der Übungen, um Verletzungen zu vermeiden“, rät Kranz-Breitschopf. „Ansonsten sind sie für alle geeignet, es gibt Optionen für Beginner und Fortgeschrittene.“

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●

Kraft: ●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

9. Tennis

Das bringt’s: Spielt man Tennis regelmäßig und sportlich, zahlt diese Bewegung optimal in alle Bereiche ein. „Zudem trainiert man auch seine Schnelligkeit“, so die Expertin.

Bitte beachten! Die Stop-and-Go-Bewegungen belasten die Knie, deshalb bei Knieproblemen aufpassen. „Auch bei Problemen mit den Sprunggelenken oder mit der Schulterpartie sollte man vorsichtig sein“, rät die Ärztin.

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●●

 

10. Fussball

Das bringt’s: „Fußball ist eine sehr athletische Sportart, bei der man alles trainiert. Dazu kommt die Team-Komponente, die – gerade auch für Kinder – besonders wichtig und motivations-fördernd ist“, so Kranz-Breitschopf.

Bitte beachten! Achtung, Verletzungsrisiko! Vor allem für die Knie- und Sprunggelenke. Dieses kann durch Krafttraining gesenkt werden. Ansonsten kann man mit Fußball schon in jungen Jahren körperlich vorsorgen.

Ausdauer: ●●●●●

Koordination: ●●●●

Kraft: ●●●●●

Beweglichkeit: ●●●●

 

„Regelmäßigkeit ist wichtig. Bewegen Sie sich lieber drei Mal pro Woche kürzer als ein Mal lange und intensiv.“

Silke Kranz-Breitschopf, Allgemein- und  Sportmedizinerin, Bad Zell (OÖ)


TEXT Claudia Sebunk

Foto: Kurt Hörbst, Getty Images / Unsplash, Amauri Mejia / Unsplash, Alve Calvar / Unsplash, iStock by GettyImages, Getty Images / Unsplash, Baylee Gramling / Unsplash
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